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Corona Epidemie erreicht Afrika – 5 Monate Ausnahmezustand in Äthiopien

Die Corona-Pandemie hat nun auch Äthiopien erreicht. Die Zahl der Infizierten Menschen steigt dramatisch an. Die unfallchirugische Abteilung am Universitätsspital Jimma wird wegen den Corona-Einschränkungen von Einheimischen weitergeführt.

Die äthiopische Regierung hat nun vor einigen Tagen den Corona-Ausnahmezustand für 5 Monate verhängt. Sämtliche Schulen und Universitäten, Restaurants sind geschlossen. Grössere Veranstaltungen sind verboten.

Die Einreisebestimmungen wurden verschärt, Einreisen auf dem Landweg ist nicht mehr möglich. Reisen im Lande ist praktisch verunmöglicht. Die medizinsche Versorgung in Äthiopien war schon vor der Corona-Krise ungenügend. Das Gesundheits-System wird durch den Corona-Virus-Ausbruch weiter an ihre Grenzen stossen bzw. überfordert sein. Insbesondere infizierten Menschen in ländlichen Regionen wird der Zugang zu einer medizinischen Versorgung weitgehend verwehrt bleiben. 

Trotz aufklärenden Massnahmen ist das Bewusstsein über den Corona-Virus noch sehr beschränkt. Trotz Aufklärungskampagnen ist das Bewusstsein für die Prävention immer noch sehr gering. Das Risiko von Ansteckungen wird auch in Zukunft weit höher sein als bei uns in Europa. Dies ist insbesondere auf die soziale und gesellschaftliche Kultur in Äthiopien zurückzuführen. Die grossen Mehrgenerationen-Familien leben auf kleinstem Raum und unter schwierigsten sanitären und hygienischen Bedingungen. Die Bevölkerung kauft Lebensmittel hauptsächlich auf öffentlichen Märkten, wo hygienische Massnahmen und soziale Distanz kaum eingehalten werden kann. Der Zugang zu sauberem Wasser ist erschwert und das Geld für Seife und Desinfektionsmittel ist rar.

Auswirkungen auf unser GO STAR-Projekt

Ende März 2020 endete der 3-monatige Einsatz von Dr. Nadine Diwersy. Die verschärften Corona-Reisebestimmungen waren damals bereits spürbar und diese zwangen uns, für sie eine Sonderrückführung in die Schweiz zu organisieren. 

Nach Rücksprache mit der Schweizer Botschaft und auf deren Empfehlung haben wir uns entschieden, vorerst kein Einsatzpersonal nach Äthiopien zu entsenden. Dies zum Schutze der einheimischen Bevölkerung, aber auch zum Schutze unseres Personals. 

Unser GO STAR-Projekt läuft weiter

Unsere unfallchirugische Abteilung am Universitätsspital Jimma wird trotz Corona-Einschränkungen weitergeführt. Die Abteilung wird von zwei einheimischen orthopädischen Fachärzten geleitet. Dr. Eyueal Ambay als Leiter und dessen Stellvertreter, Dr. Tegenu. Die täglichen Operationen und die Patientenpflege werden durch einheimisches Fachpersonal nach unseren Qualitäts-Standards durchgeführt. Auch werden die für die Operationen benötigten Implantate, Platten, Schienen und weiteres OP-Verbrauchsmaterial von uns zur Verfügung gestellt. Dieses hochwertige OP-Material ist äusserst wichtig für den positiven Heilungsverlauf und die vollständige Genesung des operierten Patienten. 

Die Schulung und Weiterbildung der einheimischen Ärzte und Studenten in Unfallchirurgie durch unser Einsatzpersonal, aber auch das Coaching im Operationssaal und im Patientenzimmer müssen wir aus obgenannten Gründen bis zur Beseitigung des Corona-Pandemie sistieren. Wir stehen jedoch per Skype, Telefon und anderen digitalen Mitteln im Austausch mit dem einheimischen Fachpersonal.

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